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Hey, Du da im Radio! – BasicSeminar bei Radio Darmstadt

Bereits heute gibt es zahlreiche Alternativen zum normalen Fernseh-Angebot der Sender, wie ARD, ZDF oder privaten Unternehmen. Die Rede ist von On-Demand Angeboten, dazu zählen Netflix oder Amazon Prime. Doch wenn keine Zeit zum Berieseln durch Bewegtbilder vorhanden ist, so dürfen in der Regel die Ohren der Musik oder Stimmen aus dem Radio lauschen. Genau aus diesem Grund nahm ich am letzten Wochenende der hessischen Herbstferien (13.10 & 14.10.2018) von täglich 10:00Uhr bis 19:00Uhr am BasicSeminar des Radiosenders Radio Darmstadt teil. Der Ziel dieser Veranstaltung war der Erhalt einer Sendelizenz- dazu später mehr!

Neben Radio Darmstadt gibt es noch sechs weitere nichtkommerzielle Lokalradios (kurz: NKL): Freies Radio Kassel (Kassel), Radio RheinWelle (Wiesbaden), Radio Rüsselsheim (Rüsselsheim), Radio Unerhört Marburg (Marburg; kurz: RUM), Radio X (Frankfurt) & Rundfunk Meißner (Werra-Meißner-Kreis), weitere sind vorerst nicht in Planung. Wie die Bezeichnung verrät dürfen sich die Sender nicht durch Werbung finanzieren. Zwar ist es erlaubt für eine weitere Ausgabe, die nachkommende Sendung oder seine Online-Angebote zu werben, jedoch sind Sponsorensendungen tabu. Gewinnspiele sind erlaubt, sofern höchstens drei Mal pro Sendung der Veranstalter und das Produkt genannt werden, doch verbietet der Verein von sich aus Kopplungsgewinne. Auf die Webseite oder Social-Media treffen die Regelungen der Gesetzgeber nicht zu, aber RadaR e.V. möchte nicht, dass z.B. unangebrachte Werbung gezeigt wird.

Nun stellt sich die Frage, wie der Verein sich und seinen Sender finanziert? Einerseits durch die Mitgliedsbeiträge, die sich auf 36€/ Jahr oder bei Schüler*innen 12€/Jahr belaufen. Doch dieser Erlös, sollte mehr als Notgroschen für außerplanmäßige Ausgaben, wie den in fünf Jahre bevorstehenden Umzug verstanden werden. Deshalb: Wer eine geeigneten Platz für Radio Darmstadt kennt, darf sich bei buero@radiodarmstadt.de melden. Den größten Anteil stemmt die Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR). Diese finanzieren ebenso die zuvor genannten NKL‘s, nachdem sie die Lizenz erteilt haben. Währenddessen haben sie die Aufsicht. Die LPR darf binnen sechs Wochen ohne Angabe von Gründen alle Aufzeichnungen von Sendungen innerhalb eines Zeitraumes verlangen. Auch Privatpersonen dürfen das, jedoch nur, wenn sie sich in ihren Rechten verletzt fühlen oder der Meinung sind, dass Rechte missachtet wurden.

Insgesamt acht Radioneulinge, darunter auch ich, haben am BasicSeminar von Radio Darmstadt teilgenommen
Insgesamt acht Radioneulinge, darunter auch ich, haben am BasicSeminar von Radio Darmstadt teilgenommen - Hinweis: Das Bild wurde per HTML-Tag an dieser Stelle eingebunden und befindet sich somit nicht auf diesem Blog

RadaR e.V. war der erste hessische Verein, der eine Dauersendelizenz erhielt. Das war Ende des Jahres 1996. Bereits wenige Monate später, am 01.Februar 1997, ging Radio Darmstadt On-Air und ist es auch seitdem, denn man habe nicht nur eine Sendegenehmigung, sondern eine Sendeverpflichtung. FunFact: Am besagten Tag solle noch während einer laufenden Sendung an der Technik hantiert worden sein. Der Empfang erfolgt über die terrestrische Frequenz 103,4Mhz, per DAB+ in jeder zweiten Jahreshälfte (Juli-Dezember), da man sich die Frequenz mit Radio X teilt oder weltweit im Livestream unter radiodarmstadt.de.

Dieses vorausgesetzte Wissen und die Bedienung der Studiotechnik wurde uns am ersten Tag des Seminars vermittelt. Am Sonntag folgte eine Auffrischung, damit die Theorie- und Praxisprüfung bestmöglich verlaufen wird. Die praktische Überprüfung bestand darin ein Thema vorzubereiten und in einer Live-Sendung zu präsentieren. Zur Auswahl standen: Lichtwiesenbahn, Trump gegen den Rest der Welt, Verfassungsänderung in Hessen & Quo Vadis (Latein: "Wohin geht") Bayern?. Pünktlich um 17:00Uhr startete die einstündige Sendung. Mein Beitrag zum Thema „Quo Vadis Bayern?“ befindet sich hier zum Nachlesen. Den schriftlichen Test bewältigten wir im Anschluss der bestandenen Praxisprüfung.

Jede Person, die eine wiederkehrende Sendung für Radio Darmstadt produzieren möchte, benötigt eine Sendelizenz. Die erhält man, sobald beide Aufgaben erfolgreich bestanden worden sind. Für einmalige Projekte ist eine entsprechende Erlaubnis nicht erforderlich, da in diesen Fall die Redaktion, wie „Offenes Haus“ zur Seite steht. Das Seminar wird laut eigenen Angaben zwei Mal im Jahr stattfinden. Die Kosten belaufen sich auf 10€ für Mitglieder und 80€ für Nichtmitglieder. Wer jetzt nicht dabei sein konnte, kann sich mit den Dokumenten hier vorbereiten. Andernfalls bieten die Macher*innen des Audiomax - Podcasts für alle Studierende von Darmstädter Hochschulen für 5€ einen Radio-Workshop am 09.11 & 10.11.2018 an - weiterführende Informatiomen können ihrem Blog-Artikel entnommen werden.

Weitere Veranstaltungen oder Berichte aus Darmstadts unmittelbarer Nähe findest du im gleichnamigen Archiv vor!

©2018 Hessentrend/ Leon Ebersmann